Eine bewegende Ausstellungseröffnung
„Was bringt Jugendliche dazu, den Fernseher auszuschalten, die Kopfhörer aus den Ohren zu nehmen, das Handy wegzulegen? Oder gar Facebook zu schließen und den Computer herunterzufahren? Es ist der Reiz dessen, was man in der Schule nicht lernt. Der Reiz dessen, was einem ein noch so guter und kompetenter Geschichtelehrer nicht beibringen kann.
Dieses Etwas ist die Geschichte der eigenen Familie.“ Valerie Tiefenbacher (7A) brachte in ihrer Eingangsrede die Idee des Projekts „Gerettete Erinnerungen“ auf den Punkt.
Schüler aller siebten Klassen präsentierten Bilder aus ihrem Familienalbum und die dazu gehörigen Geschichten im Bereich der Schulgalerie. Über 50 Zeitzeugen sprechen seit dem 20.Mai zu den Vorübergehenden. in Bildern und Texten.
„Der Vorsatz, dass Geschichte nicht vergessen werden darf, liegt der Organisation Centropa zugrunde, von der wir die Idee zu dieser Ausstellung freundlicherweise geklaut haben. Die Mitarbeiter von Centropa haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Juden im 20.Jahrhundert mittels moderner Technik festzuhalten.(…) auf der Homepage von Centropa kann man die immerzu wachsende Sammlung dieser Geschichten bestaunen“ ( Valerie)
Einige Schülerinnen und Schüler sind diesem Gedanken noch weiter gefolgt und haben ihr Fotoalbum vertont und an diesem Abend viele Menschen berührt : Tabea Friedrich (7A), Hannes Aichmayr ( 7B), Andrea Strohriegl (7A), Sophie Andexlinger (7A) und Daniel Resch (7B). Einige der Interviewten waren an diesem Abend auch anwesend. Frau Holzmann, die Großmutter eines Schülers, gab Andrea Strohrigl ein Live-Interview.
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, Vergangenheit nicht nur zu „verwalten“ sondern auch zu bewältigen? Wahrscheinlich dann, wenn in einer Schulgalerie die Bilder aller Familien zu uns sprechen dürfen , die Bilder der „Opfer“ und der „Täter“, der „Vertreiber“ und der „Vertriebenen“.
Denn es sind ihre Nachkommen, die neue Wege gehen wollen, ohne das Vergangene schönzureden oder zu vergessen.
Valerie Tiefenbacher