17. bis 20. April 2012
Als ich am Dienstag um 4.00 Uhr aufstand, war ich schon gespannt, welche Eindrücke mich auf der MORAH-Reise erwarten würden.
Gleich zu Beginn stand der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz I am Programm. Den stärksten Eindruck hinterließ die Beweisbaracke. Zwei Tonnen Haare ermordeter Menschen, nur ein kleiner Bruchteil, schockierten mich schon ziemlich, aber am furchtbarsten war ein Raum, in dem die Schuhe der Opfer ausgestellt wurden. Ich konnte nicht mal bis zum Ende des Zimmers gehen. Noch nie zuvor war mir das Grauen eines Vernichtungslagers so bewusst, wie in dem Moment, als ich den Raum betrat.
Am Abend sahen wir dann die Altstadt von Krakau zum ersten Mal. Die beleuchteten Gebäude waren wirklich schön anzuschauen. Mit den Lehrern gingen wir später ins Hard Rock Café und ließen dort den Abend gemütlich ausklingen.
Der Mittwoch war ohne Zweifel der Tag, an dem wir die meisten Informationen erhielten. Angefangen vom jüdischen Viertel über das ehemalige Krakauer Ghetto bis hin zur Fabrik von Oskar Schindler. An diesem Tag wurde uns das blühende jüdische Leben vor dem II. Weltkrieg vor Augen geführt - aber auch, wie es in den Ghettos und Konzentrationslagern endete.
Am Donnerstag war der jüdische Holocaust-Gedenktag, an dem der March of the Living und auch der March of Rememberence and Hope, der uns und circa 15.000 andere Teilnehmer, von Auschwitz I nach Birkenau führte. Dort hatten wir die Gelegenheit an einem Zeitzeugengespräch mit Herrn Marko Feingold teilzunehmen, das wirklich sehr interessant war. Die Größe des Lagers Birkenau ist kaum fassbar und noch unglaublicher ist, dass die meisten Menschen, die hier getötet wurden, nicht mal bis zu den Baracken kamen. Sie alle wurden vom Zug direkt in die Gaskammer geführt. Das ist wirklich sehr traurig…
Den Schrecken und das Ausmaß eines solchen Grauens kann man nicht begreifen, aber es wird einem bewusster, was für eine Tragödie hier passierte. Deswegen bin ich dankbar, dass ich an dieser Reise teilnehmen konnte.
Never forget,
Never again…!
Evelyn Gallhuber, 7B
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