Wahrlich nichts für schwache Nerven. Unglaubliche Dramatik mit oder ohne happy end? Die Uhr stand auf 1,1 Sekunden. Nur noch ein kurzer Augenblick und die Schülerliga Jungs hätten erneut den Sprung ins Landesfinale geschafft. Der Schiedsrichter gibt den Ball frei, der Schütze läuft an und….
Beginnen wir vielleicht doch von vorne: Nach dem Aufstieg beim Bezirksturnier wollten wir uns gegen andere Bezirkssieger für das Landesfinale qualifizieren. Es war klar, dass dies heuer nicht so einfach ist und doch malten wir uns Außenseiterchancen aus. Tatsächlich überstanden wir auch die erste Vorrunde. Während vier Teams die Heimreise antraten, matchten wir uns mit der SHS Enns, dem Ramsauergymnasium und dem Gymnasium aus Dachsberg um zwei Aufstiegsplätze. Enns war für alle der klare Favorit und dieses Team sollte tatsächlich alle Spiele gewinnen. Nur wer würde den zweiten Rang erreichen. Nach einem Unentschieden gegen die Ramsauerstraße und einer 3 zu 1 Niederlage gegen Enns hatten wir noch ein Spiel gegen Dachsberg. Diese hatten zu diesem Zeitpunkt keine Aufstiegschancen und das merkte man auch. Trotz der fehlenden Gegenwehr und zahlreicher Großchancen gelangen uns nur drei Treffer, wodurch wir auf die Hilfe der Ennser angewiesen waren. Sie mussten das Ramsauergymnasium mit einem Dreitorevorsprung besiegen. Eine Führung mit zwei Toren war schnell erreicht, aber der entscheidende Schuss sollte lange auf sich warten lassen. Vierzig Sekunden vor dem Schlusspfiff ist es soweit. Enns trifft und wir sind aufgestiegen. Anstoß – Enns gewinnt den Ball und vergibt noch eine tolle Chance. Der Ball wird danach blind nach vorne getreten. Der ausgezeichnete Ennser Tormann eilt heraus und berührt den Ball mit der Hand außerhalb des Strafraumes. Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß und lässt die Matchuhr anhalten. Sie steht auf 1,1 Sekunden. 110 Hundertselsekunden vor dem Spielende und genau so kurz vor dem Aufstieg.
Der Rest ist schnell erzählt: Pfiff – Schuss – Tor – und Tschüss!