Bis zur 50-Jahr-Feier (25.06.2021) werden wöchentlich AbsolventInnen des BRG Traun präsentiert. Die Artikel wurden von SchülerInnen der 7. Klassen verfasst.
Das BRG Traun und Herr Arlt: Stress, Druck, Veränderung
Also, ich wollte Sie fragen, was das erste Wort ist, das Ihnen einfällt, wenn Sie ans BRG Traun denken?
„Stress, wahrscheinlich. Es war eine schwere Zeit für mich damals.“
Also verbinden Sie eher negative Gefühle mit der Schulzeit?
„Nein, gemischte, würde ich sagen. Ja, ich schnauf ganz schön durch, immer wenn ich an das denken muss.“
So begann mein Interview mit Peter Arlt, einem heutigen Soziologen. Worte wie Stress – Druck – Verdrängung durchziehen unser Gespräch wie ein roter Faden. Der Maturant aus dem Jahr 1979 sitzt vor einem Bücherregal, nachdenklich, immer wieder seufzend, als er sich an seine schwierige Schulzeit erinnert. Sein Blick schweift häufig ab, scheint in seiner Jugendzeit am BRG Traun zu verharren.
Lange, so meinte er in unserem Gespräch, habe er gebraucht, um seine Schulzeit hinter sich zu lassen, wieder Selbstbewusstsein zu gewinnen. Die Matura – ein Befreiungsschlag für ihn.
Der Druck sei hoch gewesen, die meisten Lehrer hauptsächlich daran interessiert, möglichst viel Stoff durchzumachen, beschreibt er weiters. Viele seiner Schulkollegen seien auch daran gescheitert. Sein Wunsch sei es ebenfalls gewesen, die Schule abzubrechen, was er dann allerdings doch nicht tat. Auf Bestreben der Eltern hin.
Noch mehr Stress
Heute, als Doktor der Sozialwissenschaften, scheint diese damalige Angst unbegründet. Und doch scheint es, als hätte ihn dieses Thema, diese Zeit, mit der er das Wort „Stress“ assoziiert, nie wirklich losgelassen.
Und dennoch: Lichtblicke…
Ob es auch Positives gab? Ja, freilich: „Untereinander haben wir natürlich eine Gaudi gehabt.“
Aufbauend sei während seiner Zeit am BRG Traun immer wieder der Kontakt zu den Freunden, den Schulkollegen gewesen. Man habe, trotz der teils stressigen Situation, Blödsinn gemacht, miteinander Spaß gehabt.
Es scheint einer der wenigen Lichtblicke in der sonst eher getrübten, vom Druck der Lehrer gekennzeichneten Schulzeit Peter Arlts zu sein.
Hanna Sonleithner