AUF GEH DENK SPUREN IN NEUHOFEN UND GUNSKIRCHEN
Die Gravur auf dem Baum ist das hebräische Wort für gedenke!
Angesichts des Leides und der Todesangst von so vielen jüdischen Menschen findet man keine Worte, die Trauer und der Schrecken schnüren einem buchstäblich die Kehle zu.
Trotzdem möchte ich kurz von dieser Exkursion berichten.
Unter der Leitung von der Historikerin Angelika Schlackl begaben wir uns auf Spurensuche.
Die Wanderausstellung in der Pfarrkirche Neuhofen macht klar, was die KZ- Häftlinge auf dem Todesmarsch (die offizielle Bezeichnung war Evakuierungsmarsch) erleiden mussten.
„Sie (viele von ihnen, die heute noch am Leben sind) stammten aus der Tschechoslowakei, Polen, Rumänien, der Ukraine, aus Österreich, Ungarn… 1945 waren sie zwischen 12 und 19 Jahren. Sie kamen alleine, denn viele ihrer Angehörigen wurden in Auschwitz oder anderswo ermordet. Die Endstation ihrer Gefangenschaft hieß „Gunskirchen. Ihre Überlebensgeschichten sind außergewöhnlich und einzigartig… "
(Broschüre zur Ausstellung GEH DENK SPUREN S.5)
Sie erzählen über die menschenunwürdigen Zustände im Wald von Gunskirchen, wo heute auf ersten Blick rein gar nichts an diese Qualen erinnert. Die Natur hat sich über die schreckliche Vergangenheit gebreitet und das war ja auch die Absicht der Verantwortlichen: Moos über alles und die Gräueltaten haben nie stattgefunden.
Erst wenn man an der Oberfläche kratzt, sich auf das darunterliegende Schicksal dieser Menschen einlässt, ihre Geschichten und Zeugnisse liest, kann man ein wenig verstehen, was damals passierte.
Viele unserer Schüler:innen haben sich auf diese verstörenden Gedanken eingelassen, kluge Fragen gestellt, Anteil genommen.
Das hat mich sehr beeindruckt.
Ursula Stoff