Maturatreffen am 7. Juni 2024

Ein Rendezvous mit der Vergangenheit.


Eine Reise an den Ort unserer Schulzeit, zu den Menschen, die einst die Kinder- und  Jugendjahre mit uns teilten.
Wer wird da sein? Erkenne ich alle wieder? Wer hat sich verändert? Wer ist noch derselbe?
Diese Fragen gehen mir durch den Kopf, während ich mich dem Ort unseres Wirkens nähere, an dem wir uns alle versammeln werden, dem BRG Traun.
Als ich auf den Parkplatz fahre und die Schule vor mir sehe, spüre ich eine Welle der Freude und des Wiedererkennens, zeitgleich steigt auch Christian Rad, der heutige Direktor aus seinem Auto.
Dann fahren weitere Autos an und es steigen Menschen aus.
Ich erkenne die Gesichter nicht immer gleich, manche sofort, Menschen, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, begrüßen mich mit einem Lächeln und viele mit einer herzlichen Umarmung.
Die alten Schulgefährten mögen älter geworden sein, manches Haar grauer, manche Falte tiefer, aber die Augen strahlen noch genauso wie damals und die Freude sich zu sehen ist groß.
Während wir uns gegenseitig begrüßen und sich manche aus der Parallelklasse wieder vorstellen, beginnen wir schon unsere Erinnerungen zu teilen, uns wird bewusst, wie viel Zeit vergangen ist und wie wenig wir voneinander wissen, wie viel sich verändert hat.
Manche kommen weit her und andere aus der direkten Umgebung, doch egal, wie unterschiedlich sich unsere Lebenswege entwickelt haben, es ist etwas Magisches an dem Moment, wenn besondere Menschen aus unserer Schulzeit vor uns stehen, uns umarmen und fragen: „Wie geht es dir?“
Einst waren wir Teil derselben Welt, obwohl sich diese Welt verändert hat und wir uns so lange nicht gesehen haben, sind wir immer noch tief miteinander verbunden.

Christian Rad führt uns durch die Schule und wir wundern uns , wie wenig sich verändert hat und gleichzeitig wie viel. Unser früherer Chemiesaal kommt uns nun winzig vor und wir erinnern uns mit Freude an Experimente mit heftiger Rauchentwicklung und so manchen Weltcup Slalom. Der Herr Direktor wundert sich über den Lärmpegel, wir schnattern sicherlich genauso laut wie vor 40 Jahren.

Später im Schloss Traun tauschen wir Geschichten aus der Vergangenheit aus, erinnern und lachen über alte Streiche und wundern uns über längst vergessene Erlebnisse. Als würde die Zeit zurückgespult, sprechen wir über die unbeschwerten Schultage von damals. Doch unter der Oberfläche liegt Tiefe. Ein lang ersehntes Treffen, ein seltenes Ereignis, aber die Bedeutung reicht weit über diesen einen Abend hinaus. Momente kurzer Besinnung, Momente der Selbstreflexion, nicht immer ausgesprochen, mancher Gedanke wird uns noch länger beschäftigen, auch jene an die Schulkollegen/in, die uns schon verlassen haben. Auch unser Lateinprofessor Heinrich Benz kommt noch vorbei und bringt uns auf Gedanken aus der Vergangenheit, mit seinem mitgebrachten Zweijahresbericht checkt er durch, wer da ist, wie damals werden alle gründlich befragt. Auch das weckt heute liebevolle Erinnerungen.
Die meisten haben ihr Leben so gelebt, wie sie es wollten, haben umgesetzt, was sie vorhatten, das Maturatreffen ist wie ein Spiegel, der uns nun unsere eigene Entwicklung vor Augen führt und wir erschrecken uns darüber, dass es schon 40 Jahre her ist, als wir uns mit so manchen Schulschwierigkeiten geplagt haben. Glücklicherweise vergisst man die Misserfolge und erinnert sich an viel Positives.
Wir sehen uns selbst in den Augen unserer Freunde von einst und erkennen, wie wir uns seit damals entwickelt haben, wie viel wir erlebt haben.
Und das ist es, was ein Klassentreffen so besonders macht: Die Möglichkeit, die Vergangenheit und unsere Schule zu ehren, die Gegenwart mit den alten Kollegen zu genießen und hoffnungsvoll das nächste Treffen in der Zukunft zu vereinbaren. Denn alle sind sich einig, so lange dürfen wir nicht wieder warten, bis wir uns treffen.

Wir bedanken uns sehr herzlich für die interessante Schulführung bei Christian Rad und wünschen ihm und der Schule alles Gute für die Zukunft.

Gerlinde Djumlija

 

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